L.I.S.A.

L.I.S.A. WISSENSCHAFTSPORTAL GERDA HENKEL STIFTUNG

Das Wissenschaftsportal der Gerda Henkel Stiftung konnte seine Reichweite im Berichtsjahr nochmals steigern. Die Redaktion begrüßte 112 neue Autorinnen und Autoren, das Netzwerk umfasst damit über 1.650 Mitglieder. Im vergangenen Jahr erschienen 512 Beiträge, darunter 150 Videos. die Zahl der Kommentare zu publizierten Beiträgen erhöhte sich auf 230 (2017: 170).

Mit rund 34.460 Aufrufen war ein Interview besonders erfolgreich: Im September 2018 sprach die Redaktion mit dem Literaturwissenschaftler und Kulturtheoretiker Prof. Dr. Klaus Theweleit über aktuelle Gewalt in Deutschland und seine jüngste Monographie „Das Lachen der Täter“. Viel Aufmerksamkeit erregte auch der offene Brief der Doktoranden an die Mitglieder des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD), der während des Historikertags in Münster entstand und auf L.I.S.A. veröffentlicht wurde (10.331 Aufrufe). Die Antwort der Verbandsvorsitzenden Prof. Dr. Eva Schlotheuber und Prof. Dr. Frank Bösch wurde 4.540 Mal gelesen.

Die Arbeit junger Geisteswissenschaftler an Universitäten in Afrika und Südostasien bildet eine Interviewreihe mit den Geförderten des Lisa Maskell Stipendien-Programms ab, die seit Sommer 2018 im Portal erscheint. In einem Dossier sind alle Interviews gebündelt aufzurufen.

Die redaktionelle Arbeit konzentrierte sich insbesondere auf die Konzipierung und Weiterentwicklung mehrerer Videoinitiativen. Die Reihe „Zu Gast bei L.I.S.A.“, in der die Redaktion Interviewpartner in das Stiftungshaus einlädt, wurde mit vier Gesprächen fortgesetzt: Prof. Dr. Christina von Hodenberg, Direktorin des Deutschen Historischen Instituts London, ordnete die Bedeutung der Frauen für die Studentenbewegung der 1960er Jahre ein. Der Kameruner Historiker und Germanist Ngong Bertrand Collins berichtete über die Situation der Geisteswissenschaften in seinem Land und die Nachwirkung des Kolonialismus.

Das gemeinsam mit Prof. Dr. Marko Demantowsky von der Pädagogischen Hochschule FHNW (Basel, Brugg-Windisch) konzipierte und in Kooperation mit dem VHD durchgeführte Gesprächsformat „#gts7000. Der Geschichtstalk“ wurde 2018 erfolgreich weitergeführt. Themen dreier Diskussionsabende im Super7000 in Düsseldorf waren der Umgang der Bundeswehr mit ihren Traditionen, die Darstellung von Geschichte in Videospielen sowie das Genre des Historischen Romans. Im September war die Reihe zu Gast auf dem Historikertag in Münster, wo die Frage „Wozu noch Geschichte?“ diskutiert wurde. Eine Ausgabe zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeit von Museen fand im November im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe statt.

Weiter ausgebaut wurden die bewährten Filmproduktionen, in denen die Stiftung geförderte Forschungsprojekte mit der Kamera dokumentiert. Sieben neue Reihen kamen 2018 hinzu, darunter Filme zu visuellen Stereotypen von Orientalismus und Okzidentalismus in Plakaten der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zu Architektur als Medium der Wirtschaft, den Vitalienbrüdern rund um Klaus Störtebeker sowie der Funktion ritueller Gewalt in der klassischen Mayagesellschaft.

Neu etabliert wurde die Videoinitiative „Zug um Zug“: Dr. Nora Hilgert, Geschäftsführerin des VHD, und Georgios Chatzoudis, Redaktionsleiter von L.I.S.A., sprechen über Themen aus dem Umfeld der Geschichtswissenschaften. In der ersten Ausgabe, die im November 2018 im IC 2310 gedreht wurde, ging es um den Kinofilm „Werk ohne Autor“ sowie den Essayband „Die Vereindeutigung der Welt“ von Prof. Dr. Thomas Bauer.

Alle seit dem Launch von L.I.S.A. im Februar 2010 veröffentlichten Beiträge können weiterhin im Archiv des Portals gehört, gelesen und gesehen werden.