Wissenschaft und Öffentlichkeit
Die Kernbereiche der Förderung sind immer wieder durch neue Initiativen und operative Projekte erweitert worden, mit denen die Gerda Henkel Stiftung Akzente in der Wissenschaftsförderung setzt. Mit eigenen Maßnahmen verfolgt die Stiftung dabei das Ziel, für die an Universitäten und anderen wissenschaftlichen Einrichtungen angestoßenen Debatten auch außerhalb der Wissenschaft zu sensibilisieren:
Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung
Die Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung wurde gemeinsam mit dem Verlag C.H. Beck gegründet. Ihr Ziel ist es, ausgewiesenen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, grundlegende Erkenntnisse aus dem Bereich der Historischen Geisteswissenschaften einer interessierten Öffentlichkeit näher zu bringen. Die Stiftung unterstreicht mit der Reihe ihr Anliegen, herausragende geisteswissenschaftliche Forschungsleistungen zu fördern – in diesem Fall in Form eines Buches, das höchsten Ansprüchen genügt und eine große Leserschaft findet. In den mehr als zehn Jahren des Bestehens der Reihe wurden 24 Monographien aus den von der Stiftung geförderten Feldern veröffentlicht.
Gerda Henkel Preis
Seit 2006 wird der Gerda Henkel Preis in einem Turnus von zwei Jahren an exzellente und international anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die in den von der Stiftung geförderten Disziplinen und Förderbereichen herausragende Forschungsleistungen erzielt haben und weitere erwarten lassen. Der Gerda Henkel Preis ist mit 100.000 Euro dotiert. Das Preisgeld ist zur freien Verwendung bestimmt. Erwartet wird die Veröffentlichung des Festvortrags spätestens innerhalb von sechs Monaten. Der Gerda Henkel Preis wird international ausgeschrieben. Die Stiftung wendet sich an Universitäten sowie namhafte kulturelle und wissenschaftliche Institutionen und fordert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dieser Einrichtungen auf, geeignete Kandidaten zu benennen.
Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger sind der Kunsthistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Martin Warnke (Hamburg, 2006), der Soziologe und Kulturhistoriker Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Richard Sennett (London/New York, 2008), die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. h.c. Gudrun Krämer (Berlin, 2010), der Historiker Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterhammel (Konstanz, 2012), der Ägyptologe Prof. Dr. Stephan Seidlmayer (Kairo/Berlin, 2014), die Historikerin Prof. Dr. Dr. h.c. Lyndal Roper (Oxford, 2016) und der Politikwissenschaftler und Historiker Prof. Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Achille Mbembe (Johannesburg, 2018). Die während der Preisverleihungen gehaltenen Festvorträge werden im Rhema-Verlag (Münster) in der Reihe "Gerda Henkel Vorlesung" veröffentlicht.
L.I.S.A. WISSENSCHAFTSPORTAL GERDA HENKEL STIFTUNG
Mit dem interaktiven und multimedialen Wissenschaftsportal L.I.S.A. bietet die Gerda Henkel Stiftung seit 2010 eine Online-Plattform für Austausch, Zusammenarbeit und Netzwerkbildung in den Historischen Geisteswissenschaften. Das Akronym L.I.S.A. nimmt die zentralen Möglichkeiten des Portals auf: Lesen, Informieren, Schreiben und Austauschen. Nicht zuletzt erinnert L.I.S.A. an die Gründerin der Gerda Henkel Stiftung, Frau Lisa Maskell. Ziel der Initiative ist es, Beiträge aus allen Bereichen der Geschichtswissenschaften, der Archäologie und der Kunstgeschichte zur Verfügung zu stellen und damit dem Bedarf an fächerübergreifenden Informationen in den Historischen Geisteswissenschaften Rechnung zu tragen. International anerkannte Wissenschaftler, aber auch junge Forscherinnen und Forscher können sich im Rahmen von Dossiers, Expertenchats und Online-Vorlesungen, mit Tagungsberichten, Buchrezensionen, Veranstaltungsmeldungen oder Podcasts beteiligen. Das Portal sieht Text-, Bild- und Filmelemente vor.
In der Rubrik L.I.S.A.video werden unter anderem professionell produzierte Filme gezeigt, bei denen Wissenschaftler aus von der Stiftung geförderten Projekten aus ihrem Forschungsalltag berichten. Für die Sparte L.I.S.A.interview führt die Redaktion regelmäßig Gespräche mit Wissenschaftlern zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen, aber auch zu deren eigenen Forschungsprojekten. Bei L.I.S.A.teamwork können sich Forscherinnen und Forscher zusammenschließen und in einem geschützten Bereich zu einem von ihnen bestimmten Thema zusammenarbeiten.
EDIT. Digitale Publikation Gerda Henkel Stiftung
Mit EDIT stellt die Gerda Henkel Stiftung eine Online-Plattform zur Veröffentlichung von digitalen Publikationen zur Verfügung, die aus geförderten Projekten der Stiftung hervorgegangen sind. Ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wird mit EDIT die Möglichkeit geboten, ihre Forschungsergebnisse im Bereich der Historischen Geisteswissenschaften zügig und zuverlässig einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen.
Dabei umfasst EDIT nicht nur den monographischen Teil einer Publikation, sondern ebenso Katalogisierung und Dokumentation von Datensammlungen wie Fotos oder Zeichnungen von archäologischen Fundobjekten, antiken Textquellen oder historischen Archivmaterialien. So lassen sich umfangreiche Datensätze und Bildkataloge veröffentlichen, die eng mit dem schriftlichen Teil verknüpft sind. Das Besondere daran: Forscherinnen und Forscher erhalten für eigene Studien weltweit Zugriff auf die zugrundeliegenden Primärquellen einer Publikation. Um die Veröffentlichungen eindeutig identifizierbar und zitierbar zu halten, werden alle Werke mit einer eigenen DOI-Nummer versehen.
Die einzelnen Online-Publikationen öffnen sich über den Internet-Browser und werden von einer gesonderten Webseite begleitet, auf der weitere Informationen zum jeweiligen Forschungsprojekt zu finden sind.