Turmgehöft (?) [KIB 256]
İbecik/Kale Tepe 

  • LagebeschreibungDas Turmgehöft (?) liegt etwas oberhalb der Siedlungsreste und des Gebäudes mit den Ares-Inschriften (KIB 254) am Südhang des östlich von Bubon gelegenen Kale Tepe.
  • DatierungMittelhellenistisch, kaiserzeitlich oder spätantik (?)
  • Aufgesucht am28./29.08.2006
  • Bearbeiter/inO. Hülden
  • LiteraturHülden 2008, 175 Anm. 167 (auf S. 178 wird der Befund irrtümlich nochmals mit falscher Lokalisierung und Kurzbeschreibung erwähnt).
  • MaßeKernbau: ca. 13,0 × 13,0 m; Dm Einfriedung: ca. 50–60 m (= ca. 0,2 ha)
Abb. 256. 1 İbecik/Kale Tepe: Plan von Turmgehöft (?) KIB 256 [Bildquelle: © ÖAW-ÖAI/Kibyratis-Projekt]

Im sanft auslaufenden Hangfußbereich des Kale Tepe liegen die Reste eines fast quadratischen Baus, der eine Grundfläche von ca. 13,0 × 13,0 m einnimmt. Während die hangseitigen Mauern weitgehend verschwunden sind und ihr Verlauf nur noch durch geringe Mengen von Steinversturz angezeigt wird, ist die talseitige, nach Südosten gerichtete Mauer insbesondere an den beiden Ecken noch hoch erhalten und lediglich im mittleren Bereich ausgebrochen.

Die Südecke erreicht noch eine Höhe von ca. 1,40 m. Sie besteht aus drei in ›Reißverschluss-Technik‹ aufeinandergestapelten, großen Felsblöcken, die allenfalls entfernt als quaderartig bezeichnet werden können. Das weitere Mauerwerk ist deutlich kleinsteiniger, besteht aus grob behauenen Bruchsteinen und fällt überaus unregelmäßig aus. Der von der Südecke nach Nordosten verlaufende Mauerabschnitt endet nach ca. 3,0 m an einer Türlaibung, die wiederum aus größeren aufeinandergestapelten Blöcken in gleicher Technik wie die Südecke errichtet ist. Das gegenüberliegende Pendant der Laibung ist nur noch ansatzweise erhalten, die Breite der Tür dürfte sich aber mit etwas mehr als 1,0 m angeben lassen. Die Ostecke ist ähnlich hoch erhalten wie die Südecke und ist in ähnlicher Weise wie ihre abzweigenden Mauern gebaut.

Die erhaltene Mauerabschnitte sind sämtliche unmittelbar auf den anstehenden Felsboden gesetzt. Sie haben eine Stärke von ca. 1,20 m, was dem Bau gemeinsam mit der beschriebenen Eckgestaltung ein massives und wehrhaftes Aussehen verleiht und an einen Turm denken lässt. Das ehemalige Gebäudeinnere ist heute leicht eingesenkt und ansonsten mit geringen Mengen von Steinversturz und Erde verfüllt. Nahe der Südecke scheint an das Gebäude ein kleiner, quadratischer Anbau angesetzt gewesen zu sein, der sich nur noch im Bodenbereich ungefähr abzeichnet. Da er auch der Tür vorgelagert ist, mag ein Zusammenhang mit ihr bestanden haben, der sich aber nicht mehr konkreter bestimmen lässt.

Der massive quadratische Bau ist von einer etwa kreisförmigen Einfassungsmauer umgeben, von der noch einige Abschnitte, so im Westen und vor allem im Norden oder Nordosten, einigermaßen gut erhalten sind. Wo ihre Reste noch anstehen, hat die aus Bruchsteinen und Felsbrocken unterschiedlichen Formats errichtete Mauer eine Breite von ca. 1,0 m. Während sich ihr Verlauf im Süd- und Nordwesten zumindest noch anhand eines Versturzstreifens wahrnehmen lässt, ist sie im Osten fast gänzlich zerstört. Auch diese Mauer ist unmittelbar auf den Felsboden aufgesetzt, und im Norden bezieht sie ebenfalls eine größere anstehende Felszunge, von der zudem eine Zungenmauer unbekannter Funktion abgeht, in ihren Verlauf ein. Das eingefasste Areal, das einen Durchmesser von ungefähr 50–60 m und damit eine Grundfläche von ca. 0,2 ha aufweist, war vermutlich von Süden her zu betreten.