Felsfassadengrab [KIB 259]
İbecik/Elmalıyurt 

  • LagebeschreibungVon der Straße, die südlich am Dikmen Tepe vorbei nach Südwesten in Richtung Elmalıyurt führt, zweigt nach ca. 1,5 m ein Fahrweg ab, der westlich eines teils ausgetrockneten Bachbetts zu einem aus einigen Häusern bestehenden modernen Weiler führt. Nordöstlich gegenüber der größeren Häusergruppe liegt ein kleiner felsiger Geländesporn, in dessen unterem Bereich das Grab in eine Felswand eingetieft ist.
    Die Angabe bei Seyer 2008, 127, das Grab liege ca. 3 km südlich von Elmalıyurt, ist unzutreffend.
  • DatierungSpätklassisch, 4. Jh. v. Chr.
  • Aufgesucht am15.08.2006
  • Bearbeiter/inO. Hülden (auf Basis der Befundaufnahme von M. Seyer)
  • LiteraturHülden 2008, 140 f.
    Kokkinia 2008a, 14. 24.
    Seyer 2008, 127–129. 132 Taf. VIII.29–IX.32.
    Coulton 2012j, 162.
    Kolb 2018, 502.
  • MaßeFassade: B: 2,25 m; H: max. 2,35 m
    Grabkammer: ca. 2,45 × 2,45 m; H: max. 1,70 m

Für die nach Süden orientierte Fassade des Felsgrabs wurde zur Begradigung der Felswand eine ›Nische‹ ausgearbeitet, wodurch vor dem Grab ein schmaler Absatz entstanden ist. Die Fassade zeigt die Form einer Tempelfront in dorischer Ordnung, besitzt aber nur von schlichten Kapitellen bekrönte, stark verwitterte Anten auf ebenso schlichten Basen und keine Säulen dazwischen. Auf den Kapitellen ruht ein Architrav mit darüberliegendem Zahnschnitt, auf den ein dreieckiger, von breiten Geisa gerahmter Giebel folgt. Das Tympanon ist leer, und die drei in der Form von Palmetten gestalteten Akrotere auf der Giebelspitze und auf den Seiten sind stark abgewittert. Der zentral innerhalb der Fassade angelegte Zugang zur Grabkammer ist weitgehend ausgebrochen. Im Sturzbereich, wo er noch gut erhalten ist, zeigt er die Reste einer vierfachen Rahmung.

Hinter dem ehemals mit einer nach rechts verschiebbaren Steinplatte verschlossenen Zugang öffnet sich fast achsensymmetrisch die annähernd quadratische Grabkammer. Entlang ihrer Seitenwände und ihrer Rückwand sind U-fömig drei zusammenhängende Klinen aus dem Fels geschlagen und rahmen einen trapezförmigen, leicht verschobenen Freiraum. Die Decke der Kammer verläuft horizontal.