Alfred Flechtheim, Das Junge Rheinland und die rheinischen Künstler
Kathrin DuBois
Alfred Flechtheim und die rheinische Moderne vor 1919
Nachdem er seine Galerie in Düsseldorf über den Ersten Weltkrieg hinweg hatte schließen müssen, eröffnete Alfred Flechtheim 1919 ein neues Geschäft auf der Königsallee, „glaubend – und hoffend, daß ich aus Düsseldorf eine Kunststadt machen könne“.[1] Alfred Flechtheim (1878-1937), der heute als einer der wichtigsten Händler moderner Kunst des frühen 20. Jahrhunderts gilt, wollte Düsseldorf – endlich – die aktuelle Kunst nahebringen. Dazu gehörte für ihn nicht nur, die von ihm so geliebten französischen Gegenwartskünstler wie Braque, Derain oder Picasso zu platzieren: Er machte sich auch für die Künstler des Rheinlands und Westfalens stark. Für die im selben Jahr gegründete Künstlervereinigung Das Junge Rheinland wurde er anfangs ein wichtiger, aber streitbarer Verbündeter. Obwohl dieser Aspekt hinsichtlich der lokal-internationalen Geschäftsstrategie des Kunsthändlers sehr aufschlussreich ist, wurde bislang erstaunlicherweise weder Flechtheims Arbeit mit Künstlern der Region noch seiner Verbindung mit dem Jungen Rheinland hinlängliche Aufmerksamkeit geschenkt. Ein Anfang soll an dieser Stelle mit besonderem Fokus auf den Düsseldorfer Künstler Werner Heuser (1880-1964) gemacht werden.