Zu den wichtigsten – und auch bislang in der Kunstgeschichtsschreibung stets hervorgehobenen – Protagonisten gehören die Maler Gert H. Wollheim, Arthur Kaufmann, Adolf Uzarski und Max Ernst, die Dichter Herbert Eulenberg und Theodor Däubler, Kunsthistoriker wie Karl Koetschau und Walter Cohen, Kunsthändler wie Alfred Flechtheim, Johanna Ey und Hans Koch. Diese wurden in den bisherigen Forschungen mit ihren Verdiensten um Das Junge Rheinland und in zwei großen Ausstellungen 1985 und 2008 auch entsprechend gewürdigt. Daneben gab es jedoch eine Vielzahl, in der heutigen Forschung kaum wahrgenommener Mitglieder, deren (internationale) Netzwerke, Reisen, stilistische Richtungen, Ausstellungsverhalten, Präsenz am Kunstmarkt und Aktivitäten im Rahmen des Jungen Rheinland nicht nur über die Künstlervereinigung, sondern weit darüber hinausgehend über das Rheinland als regionales Kunstzentrum Aufschluss geben, das in den 1910er aber auch noch in den frühen 1920er Jahren durchaus als Scharnier zwischen Paris und Berlin fungierte. Der den Mitgliedern des Jungen Rheinland eigene avantgardistische Anspruch, wurde, so scheint es, auch in der kunsthistorischen Rezeption einigen wenigen wohlbekannten Mitgliedern – wie beispielsweise Gert H. Wollheim, Max Ernst, Karl Schwesig – zugesprochen, die anderen künstlerischen Positionen wie auch die Präsenz der Künstler mit diesem Verbund im Vergleich zu anderen Künstlergruppen wenig erforscht.