Auf einer Vorkampagne von 2018 aufbauend wird Dr. Hommels Team zwei sehr unterschiedliche Siedlungsstellen ausgraben: Eine kleinere, Bol’shoy Sakhsar-2 und eine größere, Uzun Khir. Beide Stellen verbindet der architektonische Stil, und sie befinden sich jeweils in Umgebungen mit hoher Siedlungs- und Begräbnisdichte, über die fast nichts bekannt ist. Deshalb werden die Ausgrabungen mit einer breit angelegten Untersuchung des Umlands kombiniert, um notwendige Daten über die Landschaft und die Siedlungsstruktur zu gewinnen. Abgerundet durch anschließende Analysen im Labor – darunter Flotation, um bioarchäologisches Material sicherzustellen – wird so die Welt der eisenzeitlichen Bevölkerung sichtbar: die Gebäudestrukturen, die Saisonalität der Besiedlung, ihr Handwerk und ihre Ernährung und vielleicht sogar Unterschiede im Zugang zu und in der Produktion von Ressourcen.
Das Projekt bindet dabei die lokale Bevölkerung mit ein, um die Funde in der Geschichte der Region einzuordnen. In Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten für Folklore und historische Ethnographie soll so ein Bild von Landnutzung und Siedlungsstrategie in der Region entstehen, das auch den sich wandelnden Bezug der Hirten zu ihrem Erbe berücksichtigt.
Die Menschen vor Ort sind auch an der Aufbereitung der Ausgrabungen und bei der Erstellung entsprechender Schaumaterialen und Informationstafeln beteiligt. Die Forschungsergebnisse werden auf Fachkonferenzen vorgestellt und in einer Serie von Fachartikeln publiziert.