Initiativen

Alte Bekannte und
neue Formate

L.I.S.A.

WISSENSCHAFTSPORTAL GERDA HENKEL STIFTUNG

Das Wikingerschiff „Viking“ steht im ­Mittelpunkt der Forschung von Dr. Steffi de Jong zu ­Reenenactments im 19. und 20. Jahrhundert.

Im Berichtsjahr und zwölften Jahr seines Bestehens konnte L.I.S.A. WISSENSCHAFTSPORTAL GERDA HENKEL STIFTUNG seine Aktivitäten weiter ausbauen: 489 neue Beiträge wurden im Portal veröffentlicht, darunter 226 Videos. Ferner kamen 149 neue Mitglieder hinzu, so dass L.I.S.A. inzwischen 2.268 registrierte Nutzerinnen und Nutzer zählt.

In der Wüste Mexikos untersucht die Archäologin Dr. Beatriz Menendez Iglesias Felsbilder.

Zahlreiche Videoreihen und etablierte Formate konnten im Berichtsjahr weitergeführt und ausgebaut werden. So wurden die Eigenproduktionen der Gerda Henkel Stiftung, in denen von der Stiftung geförderte Forschungsprojekte filmisch dokumentiert und vorgestellt werden, um insgesamt sieben Reihen erweitert. Zu diesen zählt das Forschungsprojekt von Dr. Steffi de Jong, die sogenannten Reenactments, Inszenierungen geschichtlicher Ereignisse, im 19. und 20. Jahrhundert nachspürt. Ebenfalls filmisch dokumentiert wurden das Projekt des Archäologen Dr. Erik Marsh, eine Spurensuche nach der Verbreitung von Pfeil und Bogen in den südlichen Anden, und das Projekt der Archäologin Dr. Beatriz Menéndez Iglesias zu den Felsbildern in der mexikanischen Wüste Sonora. Die beiden letztgenannten Videoreihen wurden auch in spanischer Sprache produziert, um zu einer größeren Verbreitung der Forschungsergebnisse und zum Kulturerhalt beizutragen.

Auch im zurückliegenden Berichtsjahr empfing die L.I.S.A.Redaktion Gäste zu Gesprächen – im Haus und digital. Zuletzt sprach Redaktionsleiter Georgios Chatzoudis mit der Kunsthistorikerin Dr. Alexia Pooth über Kunst und Politik, die in einem von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Projekt das Verhältnis der Kunstausstellung documenta zur DDR erforscht. „Zu Gast bei L.I.S.A.“ war außerdem der Vorsitzende des Verbands der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, Prof. Dr. Lutz Raphael, der zu seinen Zielen und den gegenwärtigen Herausforderungen für die Geschichtswissenschaft Auskunft gab. Im April war L.I.S.A. wiederum bei der Villa Vigoni zu Gast, wo sich Stipendiatinnen und Stipendiaten der Gerda Henkel Stiftung an einem Workshop zur kulturellen Identität Europas beteiligten. Im Anschluss diskutierte Georgios Chatzoudis mit den Leitern des Workshops, Prof. Dr. Aleida Assmann von der Universität Konstanz und Jürgen Kaube von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in der Reihe vhs.wissen live über die kulturelle Identität Europas.

Neben der Weiterführung bekannter Formate, wurde eine Reihe neuer Formate entwickelt. In dem Podcast Was wäre gewesen? diskutiert die Redaktion zusammen mit der Historikerin PD Dr. Charlotte Lerg (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Expertinnen und Experten kritisch kontrafaktische Szenarien zu historischen Ereignissen. Dreizehn Episoden von der antiken Stadt bis zum Mauerfall wurden im Berichtsjahr veröffentlicht.

In der Videoreihe „Kunstgeschichten“ stellen Expertinnen und Experten Kunstwerke ausgewählter Künstler aus verschiedenen Epochen vor. Die bisher erschienenen elf Folgen der Videoreihe, die gemeinsam von der L.I.S.A.Redaktion und dem Kunsthistoriker und Videoproduzenten Timur Alexander El Rafie entwickelt wurde, fragen nach der Entstehungsgeschichte der Objekte, ihrem Material, ihrer Rezeption und dem zugrundeliegenden Kunstverständnis.

Prof. Dr. Horst Bredekamp betrachtet in der Reihe „Kunstgeschichten“ Hugo van der Goes’ „Anbetung der Hirten“.

Neu dazu kamen außerdem die Interviewreihen L.I.S.A. fragt Museen, in der kleinere Häuser jenseits der großen Touristenmagneten vorgestellt werden, und geschichtlich gesprochen, die eingeschliffenen Redewendungen und Sprichwörtern historisch auf den Grund geht.

Der meist aufgerufene Beitrag im Berichtsjahr war mit weitem Abstand und 159.093 Zugriffen ein Essay des Historikers Dr. Grzegorz Rossoliński-Liebe aus dem Februar 2022 über „Stepan Bandera und die gespaltene Erinnerung an die Gewalt in der Ukraine“. Der Beitrag fand eine breite Rezeption in der deutschsprachigen Medienlandschaft und löste eine kontroverse Diskussion aus.

Seit dem Launch von L.I.S.A. im Februar 2010 wurden insgesamt 5.821 Beiträge (Stand: 31.12.2022) veröffentlicht, die weiterhin im Portal gehört, gelesen und gesehen werden können.