V. Zu den Keramikfunden aus dem Umland von Bubon
von Kathrin Kugler
Nachdem 2011 im Stadtgebiet von Bubon Keramik gesammelt wurde, ist dies ein Jahr später auch im Zuge der Begehung zweier Fundorte im Umland geschehen. Während auf dem Areal des wohl als Gehöft anzusprechenden Befundes KIB 190/1 von Divre Mevkii (südwestlich von Elmalıyurt) lediglich drei Keramikfragmente und das Bruchstück einer tönernen Rohrleitung als diagnostisch eingeschätzt wurden, erbrachte die westlich von Elmalıyurt gelegene Siedlung KIB 189 mit 16 Keramikscherben eine deutlich höhere Ausbeute für die Analyse.
Der keramische Befund des Gehöfts von Divre Mevkii
Zwei der vier im angenommenen Kernbereich des ehemaligen ländlichen Anwesens (KIB 190/1) aufgesammelten Fragmente aus Ton lassen sich der Kaiserzeit zuweisen. Das leicht einschwingende Randfragment 935 kann in den Zeitraum zwischen dem 2. und 4. Jh. n. Chr. gesetzt werden. Es hat Parallelen in der Sigillata Cipriota[1], ein besserer Vergleich mit etwas längerer Laufzeit stammt aber aus Kibyra[2]. Das große Fragment eines Tonrohrs (934), dessen ehemaliger Verwendungskontext weitgehend unbestimmt bleibt, kann nur allgemein dieser Epoche zugewiesen werden.
Das Randfragment 936 kann trotz seiner erheblichen Verwitterung zweifellos einer feintonigen Gebrauchskeramik zugeordnet werden. Als Gefäßtyp lässt sich vermutlich eine Schüssel bestimmen, deren Form Parallelen in der Sigillata Cipriota aufweist und dadurch vom 5. bis in das 6. Jh. n. Chr. datiert werden kann[3]. Wegen des fehlenden Rand- und Körperprofils schwierig einzuordnen ist schließlich das Wandfragment 937. Mit seiner auffällig gebürsteten Oberfläche weist es jedoch in die spätantike oder frühbyzantinische Zeit und kann mit einiger Vorsicht den Amphoren der sog. Mäander-Tal-Produktion zugerechnet werden[4].