Peschawar ist die Hauptstadt der Provinz Khyber im Norden Pakistans und mit knapp zwei Millionen Einwohnern die sechstgrößte Stadt des Landes. In unmittelbarer Nähe verläuft die Hauptstraße zum Khyberpass, der wichtigsten Verbindung in das ca. 50 Kilometer entfernte Afghanistan. Gegründet vor über 2.000 Jahren von den Königen von Gandhara, war Peschawar über Jahrhunderte ein bedeutendes Handelszentrum zwischen Zentralasien, Afghanistan und dem indischen Subkontinent. Die Stadt blickt auf eine reiche Geschichte zurück und war immer wieder Mittelpunkt bedeutender Entwicklungen sowie Anziehungspunkt für Herrscher, die prägend für die Region waren: Während des Kuschanreiches ließ König Kanischka in Peschawar den damals größten Stupa errichten. Babur, Kaiser des Mogulreiches, besuchte die Stadt im 16. Jahrhundert, beauftragte dort eine Festung und erwähnte in seiner Autobiographie die Bedeutung Peschawars als heiliger Ort für Yogis und Hindus. Nachdem 1835 weite Teile der Stadt von den Sikhs unter Ranjit Singh in Brand gesetzt worden waren, entwickelte sich Peschawar nach dem Ende des Sikhreiches unter britischer Herrschaft zu einer Garnisonsstadt der britisch-indischen Armee. 1947 wurde die Stadt Teil des neugegründeten Staates Pakistan und kulturelles Zentrum im Nordwesten. In den 1980er Jahren waren während des sowjetisch-afghanischen Krieges Mitarbeiter des amerikanischen Geheimdienstes in Peschawar untergebracht, und in jüngster Vergangenheit wurde die „Blumenstadt“ als eines der Drehkreuze des Konfliktes in Afghanistan und des amerikanischen Krieges gegen den Terror mehrfach von schweren Anschlägen erschüttert.