Form 14
Schlauchförmiger Becher mit Standring  

Kat. 64   Becher, Inv. L 932

Grab 48

H. 13,2 cm. Rand Dm. 3,5 cm.

Glas farblos, milchig. Freigeblasen.

Schlauchförmiger Gefäßkörper mit hohlem, aus der Wandung gefaltetem Standring. In der Bodenmitte ein plastisch hervortretender ‚Nabel‘, umgeben von einem aufgelegten inneren Fadenring. Auf der Wandung oberhalb des Standrings und unterhalb des Randes je ein aufgelegter dünner Faden. Rand verrundet.

Zusammengesetzt. Teile der Wandung und des Randes fehlen. Ergänzungen.

Lit.: Hagen 1906, 404 Taf. 23 Abb. 33e.

Abb. 117. Form 14. Kat. 64. Inv. L 932.
Abb. 116. Form 14. Kat. 64. Inv. L 932. M. 1:2.

Grabtypus und Fundlage: Der Becher stammt aus einem Brandgrab nicht näher bekannter Form. Nach Ausweis der übrigen Beigaben war das Gefäß für eine weibliche Verstorbene bestimmt.

Form und Technik: Das Glas seltener Form hat auf der Unterseite einen gefalteten Standring sowie einen aufgelegten Fadenring. Der Boden des verlorenen Bechers Form 7b, Kat. 11 aus demselben Grab wird von J. Hagen in entsprechender Weise beschrieben. Auf der Standfläche aufgeschmolzene Fadenringe sind auch bei der Flasche Kat. 189 der Form 46b aus Grab 51 nachzuweisen[518].

Verwendung und Gefäßkombination: Für die Verwendung des Gefäßes gibt es keine näheren Anhaltspunkte. Zur Kombination von Form 14 vgl. Taf. 69.

Datierung: Grab 48 ist nach Ausweis eines keramischen Henkelkrugs wahrscheinlich in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts zu datieren. Ein vergleichbares Glasgefäß wurde in Apt, Vaucluse (F) in der Nekropole Saint-Lazare in einem Brandgrab gefunden, das in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts angesetzt wurde[519].