Grab 94 (Fund 1898-013)  

Luxemburger Straße 95 (SO-Seite, Grundstück von Schweinem)

Körpergrab

Wie F. Gerlach in seinem Notizbuch vermerkte, wurden am 14. Januar 1898 zwei Gräber in T. 2,50 m bzw. 3,00 m übereinander gefunden. Nach den Fundlisten und dem ZugInv. 6488 a–k des Museums führte das „Grab 13 oben“ die Beigaben (1–2. 4–9). Über den Verbleib von zwei weiteren Objekten, die Gerlach notierte: „1 schwarzer Tonbecher“ und „1 blaues Gläschen“ (2), ist nichts bekannt. Nach der Publikation von J. Hagen stammen die Funde aus einem Skelettgrab in einem Holzsarg.

Gesamtzahl der Glasgefäße: drei

1.–2. Zwei konische Becher mit Standring, Inv. L 2121, Inv. L 2122:

         Form 12 a (Kat. 52, Kat. 53).

3. „Gläschen“, o. Inv.; verloren.

    Glas blau, Form unbekannt.

4. TS-Teller, Inv. L 2115.

    H. 5–5,4 cm. Rand Dm. 21,7 cm.

    Auf Standring, mit schräger Wandung, einwärts gebogenem und innen

    wulstig verdicktem Rand. Um die Bodenmitte zwei konzentrische Rillen.

    Form Drag. 32; Gellep 38[1519].

5. TS-Teller, Inv. L 2116.

    H. 5,4 cm. Rand Dm. 21,7 cm.

    Auf Standring, mit schräger Wandung und einwärts gebogenem Rand.

    Form Drag. 32; Gellep 38.

6. Henkelkännchen, Inv. L 2117.

    H. 10,8 cm.

    Sch. rötlich beige, Ofl. rauhwandig, hellgrau bis braun.

    Bauchiger Gefäßkörper auf abgestrichener Standfläche. Gekniffene Schnauze

    als seitlicher Ausguß nach rechts. Kantig profilierter Henkel.

    Form Gellep 112.

7. Henkelkännchen, Inv. L 2118.

    H. 12,1 cm.

    Sch. beigebraun, Ofl. ohne Überzug, glattwandig.

    Bauchiger Gefäßkörper auf abgestrichener Standfläche. Hakenförmiger Rand

    mit gekniffener Schnauze als Ausguß nach rechts. Kantig profilierter Henkel.

    Form Gellep 112/829.

8. Henkelkännchen, Inv. L 2119.

    H. 11 cm.

    Ware und Form wie Inv. L 2117 (6).

9. Henkelkrug, Inv. L 2120.

    H. 21 cm.

    Sch. ocker, Ofl. glattwandig, rotbemalt.

    Bauchiger Gefäßkörper auf wulstig abgesetzter, leicht aufgewölbter Standfläche.

    Von innen herausgetriebener Halsring und ausgebogene Randlippe.

    Bandhenkel mit Längsfurche. Oberfläche rotbraun marmoriert.

    Herstellungsort wohl Köln.

    Form Gellep 263[1520].

10. Follis, Constantin I. für Söhne, Mzst. unbestimmt, 320/324 n. Chr., Inv. L 2123.

      sehr stark korrodiert.

      FMRD VI 1009, 6 Nr. 3.

11. Firmalampe[1521], Inv. L 2124.

      L. 8,2 cm (o. Henkel). Dm. 5,4 cm. H. 3,1 cm. Standring Dm. 3,5 cm.

      Sch. orangebraun, Ofl. graubrauner Überzug.

      Stempel FORTIS.

      Herstellungsort vermutlich Köln oder Trier[1522].

      Spiegel ausgebrochen, Henkel teilweise verloren.

      Form Loeschcke IX B.

Dat.: Zweites Drittel des 4. Jahrhunderts; nach 320/324 n. Chr.

Lit.: Hagen 1906, 433 Taf. 26 Abb. 72.

Taf. 130. Ausstattung von Grab 94. M. 1:2.
Taf. 131. Ausstattung von Grab 94. M. 1:2.