Grab 42 (1969-03a/b)  

Luxemburger Straße

Zwei vermischte Grabkomplexe

Bergung der Beigaben ohne fachliche Aufsicht und Dokumentation 1969. Laut Angabe des Finders Ausgrabung an einer „Störstelle“ in T. 1,50–1,80 m. Nach der unterschiedlichen Zeitstellung der 1976 vom Römisch-Germanischen Museum erworbenen Funde wurden die Beigaben von zwei übereinander liegenden Brandgräbern vermischt. Dem älteren Komplex werden hier versuchsweise die Funde (1a–4a), dem jüngeren die Funde (1b–8b) zugewiesen.

Gesamtzahl der Glasgefäße: zwei

Grab 42a:

1a. Kleine Flasche mit tropfenförmigem Gefäßkörper, Inv. 76,23: Form 27 b (Kat. 100).

2a. Bildlampe, Inv. 76,26.

      L. 10 cm. Dm. 7,2 cm. H. 2,9 cm. Standring Dm. 4,1 cm.

      Sch. vergilbtweiß, Ofl. Reste von braunem Überzug.

      Mit breiter eckiger Volutenschnauze, rundes Luftloch am

      Schnauzenansatz, ohne Henkel. Im flachen Spiegel Kranich mit

      besiegter Groteske (Pygmae?)[1286]. Flacher Standring.

      Wohl Importstück, flaue Abformung.

      Form Loeschcke I C mit Schulter 3 a.

3a. Teller, Inv. 76,27.

      H. 4,1 cm. Rand Dm. 21 cm.

      Sch. hellbeige, Ofl. rauhwandig.

      Auf einfacher Standfläche und mit schräg nach außen geneigter Wandung.

      Auf dem Rand eine schwach ausgeprägte umlaufende Rille.

      Form Hofheim 94 B.

4a. Napf, Inv. 76,30.

      H. 4,4 cm. Rand Dm. 10,5 cm.

      Sch. vergilbtweiß, Ofl. kein Überzug vorhanden.

      Auf abgesetzter Standfläche, mit geknickter Wandung und

      ausgebogenem Rand. Auf der Wandung vier Doppelrillen.

      Sonderform.

Datierung des Grabes 42a: Mitte oder zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr.

Taf. 62. Ausstattung von Grab 42a. M. 1:2.

Grab 42b:

1b. Flasche mit zwiebelförmigem Gefäßkörper, Inv. 76,22: Form 36 (Kat. 144).

2b. Firmalampe, Inv. 76,25.

      L. 6,5 cm (o. Henkel). Dm. 5 cm. H. 3,2 cm. Standring Dm. 2,5 cm.

      Sch. vergilbtweiß, Ofl. graubrauner Überzug.

      Mit offenem Kanal.

      Herstellungsort vermutlich Köln.

      Form Loeschcke X C.

3b. TS-Napf, Inv. 76,28.

      H. 5 cm. Rand Dm. 13,5 cm.

      Barbotine-Verzierung auf dem umgeschlagenen Rand.

      Form Drag. 35.

4b. TS-Napf, mittel- oder ostgallisch, Inv. 76,29.

      H. 6,2 cm. Rand Dm. 16 cm.

      Mit konischer Wandung. Bodeninnenstempel

      T Λ LVSS Λ N (Iulius Talussanus)[1287].

      Form Drag. 33.

5b. Napf, Inv. 76,31.

      H. 3,9 cm. Rand Dm. 12 cm.

      Sch. rötlich beige, Ofl. roter Überzug.

      Mit umgeschlagenem Rand.

      Imitation der TS-Form Drag. 35[1288].

6b. Becher, Inv. 76,32.

      H. 12,3 cm. Rand Dm. 10 cm.

      Sch. hellbeige, Ofl. dunkelbrauner Überzug.

      Auf schmaler, geschwungen abgesetzter Standfläche und mit Karniesrand.

      Unter freier Randzone feiner Körnchendekor.

       Form Stuart 2.

7b. Becher, Inv. 76,33.

      H. 9,6 cm. Rand Dm. 7 cm.

      Sch. vergilbtweiß, Ofl. roter Überzug, feiner Körnchendekor.

      Form wie Inv. 76,32 (6b).

8b. Bruchstück einer Haarnadel, Inv. 76,24.

      L. noch 3,6 cm.

      Kupferlegierung.

      Mehrfach profilierter Kopf mit kugeligen Verdickungen und Reifen.

Datierung des Grabes 42b: Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr.

Lit.: unpubliziert.

Taf. 63. Ausstattung von Grab 42b. M. 1:2. Stempel M. 1:1.