Grab 55 (Fund 1897-056)  

Luxemburger Straße SO-Seite

Brandgrab

Nach dem Plan von F. Gerlach wurden in einem auf drei Seiten ummauerten Grabbezirk, der parallel zur Straße von einer Mauer von L. 7,90 m begrenzt war, zwölf Brandgräber ausgegraben. Das am 17. Juli 1897 hier freigelegte Grab führte nach den Fundlisten und dem ZugInv. 4363–4372 des Museums die Beigaben (1–11)[1325].

Gesamtzahl der Glasgefäße: drei

1. Kanne, Inv. L 218: Form 72 (Kat. 266).

2. Griffschale, Inv. L 217: Form 73 (Kat. 265) .

3. Flasche mit tropfenförmigem Gefäßkörper, Inv. L 224: Form 27c (Kat. 101).

4. TS-Napf, ostgallisch, Inv. L 219.

    H. 5,8 cm.

    Sekundär verformt, schwarze Brandspuren.

    Mit Standring, straff hochgezogener, konischer Wandung und glattem Rand.

    Im unteren Teil umlaufende Rille.

    Form Drag. 33; Niederbieber 9[1326].

5.–6. Zwei Henkelkrüge, Inv. L 221. L 222; verloren.

         H. 18 cm bzw. 20 cm.

         Sch. weiß, Ofl. glattwandig, ohne Überzug.

         Birnenförmiger Gefäßkörper mit profiliertem Fuß, „mit kurzem Hals“ und

         „Wulstrand“ (Bandwulstrand)

         Form Niederbieber 62.

         Abb.: Hagen 1906, Taf. 24 Abb. 40 a–b.

7. Becher, Inv. L 223; verloren.

    H. 7,9 cm. Dm. 4,7 cm (Inventar).

    Sch. „aus gelbem sandigen Ton“, Ofl. rauhwandig (?).

    „Schlanker sehr dicker roher Becher, mit glatter Standfläche,

    ohne besondere Randbildung“ (J. Hagen).

    Form ähnlich Gellep 594[1327].

    Abb.: Hagen 1906, Taf. 24 Abb. 40 d.

8. Becher, Inv. L 220; verloren.

    H. 7,2 cm. Dm. 8,1 cm:

    Sch. „roter Ton“, Ofl. „mit glänzend schwarz gefirnisster Oberfläche“.

    Bauchiger Gefäßkörper auf „Standreif mit schwach konkaver Mittelplatte“.

    Niedriger abgesetzter Hals mit wenig ausgebogener Rundstablippe.

    Auf dem Behälter drei Zeilen verziert mit dem ‚federnden Blättchen‘.

    Form Niederbieber 33 a; Gellep 376[1328].

    Abb.: Hagen 1906, Taf. 24 Abb. 40e.

9. Balusterförmiger Rundstab mit Zapfen an einem Ende, Inv. L 225; verloren.

    L. 6,7 cm.

    „Oberteil eines bronzenen Griffs, mehrfach profiliert; zu einem Instrument gehörig“,

    vielleicht Teil einer Spindel.

    Abb.: Hagen 1906, Taf. 24 Abb. 40i.

10. Bruchstücke eines Bechers (?), Inv. L 226; verloren

      Sch. weiß, Ofl. „dunkler Überzug“.

      Form unbestimmt.

11. „Metallstücke“, ZugInv. 4372; verloren.

Dat.: Erstes Drittel des 3. Jahrhunderts n. Chr.

Lit.: Hagen 1906, 411–412 Taf. 24 Abb. 40.

Taf. 81. Ausstattung von Grab 55. M. 1:2. Nr. 3. 5-9. M. 1:4.