Form 69
Flasche mit kugeligem Gefäßkörper und Standring  

Kat. 257 Flasche, Inv. L 672

Grab 50

H. 14,7 cm.

Glas farblos. Freigeblasen.

Kugeliger Gefäßkörper. Standring aus der Wandung gefaltet, innen hohl. Boden eingestochen; Heftnarbe. Langer, enger Hals, nach oben leicht erweitert. Rand nach innen gefaltet, auf der Oberseite abgeflacht. Auf dem Hals ein dünner Spiralfaden in zehn Windungen umlaufend. Auf der Schulter ein dünner Fadenring. Zwei gerippte Bandhenkel sitzen mit drei Zacken auf der Schulter auf, enden mit einer Falte am Hals und überlagern dabei den Halsfaden.

Zusammengesetzt. Fehlstellen ergänzt.

Lit.: Hagen 1906, 409 Taf. 24 Abb. 38g–h. – Doppelfeld 1966 , 48 Abb. 81. – Fremersdorf – Polónyi, Farblose Gläser, 95 Abb. 213.

Abb. 334. Form 69. Kat. 257. Inv. L 672.
Abb. 334. Form 69. Kat. 257. Inv. L 672. M. 1:2.

Kat. 258 Flasche, Inv. L 673

Grab 50

H. noch 13,8 cm, urspr. 15,3 cm.

Glas farblos. Form und Technik wie Kat. 257.

Zusammengesetzt. Hals oberhalb der Henkel verloren und ergänzt.

Lit.: Hagen 1906, 409 Taf. 24 Abb. 38g–h.

Abb. 335. Form 69. Kat. 258. Inv. L 673.
Abb. 335. Form 69. Kat. 258. Inv. L 673. M. 1:2.

Grabtypus und Fundlage: Die Aschenkiste 50 war geteilt und in einem der Fächer befanden sich Kat. 257 und Kat. 258.

Form und Technik: Die beiden Flaschen haben einen hohlen Standring. Der enge Hals weist keine Einschnürung auf. Eine Schlangenfadenflasche aus Esch hat eine ähnliche Form, sie ist allerdings mit einer Standplatte anstelle des Standrings versehen[1022].

Verwendung und Gefäßkombination: Die Flaschen unbekannter Verwendung wurden in zweifacher Ausführung beigegeben. Grab 50 war außerdem mit zwölf weiteren Gläsern ausgestattet, s. Taf. 73 , Taf. 74, Taf. 75.

Datierung: Grab 50 mit Kat. 257 und Kat. 258 ist durch Münzen sicher nach 180/183 n. Chr. datiert; die Brandbestattung hat wohl in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts stattgefunden. Das Grab 5 aus Esch mit der Flasche vergleichbarer Form stammt ebenfalls aus der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts[1023].