Form 40
Flasche mit konischem Gefäßkörper und Falten  

Kat. 175 Flasche, Inv. 35,305

Grab 26

H. 20,2 cm.

Glas leicht bläulich. Freigeblasen.

Konischer, nach unten ausgewölbter Gefäßkörper. Boden gerundet und zu kleiner Standfläche abgeflacht, in der Mitte leicht eingewölbt. Langer, enger Hals, unten eingeschnürt. Rand nach außen gebogen und knapp wieder zurückgefaltet. In der Wandung acht Falten.

Zusammengesetzt. Fehlstellen in der Wandung ergänzt.

Lit.: Fremersdorf 1937, 47 Taf. 12,9. – Fremersdorf, Blaugrünes Glas 26 Taf. 21.

Abb. 229. Form 40. Kat. 175. Inv. 35,305.
Abb. 229. Form 40. Kat. 175. Inv. 35,305. M. 1:2.

Grabtypus und Fundlage: Die Flasche lag in der Grube eines Brandgrabs.

Form und Technik: In den freigeblasenen konischen Gefäßkörper wurden in noch heißem Zustand Falten eingedrückt. Die Flasche ist eine Sonderform, die im konischen Umriß an die im 1. Jahrhundert gebräuchliche Form Isings 7 erinnert[750].

Verwendung und Gefäßkombination: Die Flasche mit dem engen Hals diente vermutlich als Unguentarium. Sie war die einzige Glasbeigabe des Grabes.

Datierung: Das Glas wurde von F. Fremersdorf ohne Begründung um 100 n. Chr. datiert. Nach der keramischen Beigabe ist das Grab vermutlich in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts in den Boden gekommen. Bisher sind keine vergleichbaren Flaschen bekannt.