Grab 2 (Fund 1897-181)  

Luxemburger Straße SO-Seite

Brandgrab

Nach den Fundlisten von F. Gerlach sowie dem ZugInv. 5082–5095 des Museums wurde am 24. August 1897 in T. 1,60 m unter der Geländeoberkante eine Keramikurne (9) ausgegraben, welche Asche und Glas (1) enthielt. Ein Teil der übrigen Beigaben, drei Teller (3–5), Topf (6) und Glas (2), lag zerbrochen im Grab.

Gesamtzahl der Glasgefäße: zwei

1. Flasche mit tropfenförmigem Behälter, Inv. L 756 b: Form 27 b (Kat. 94).

2. „Glasscherben“, Inv. L 756; verloren.

    Glas farblos, Form unbekannt.

3. Teller, Inv. L 750.

    sog. Belgische Ware, Imitation von TS. H. 2,6 cm. Rand Dm. 18 cm.

    Sch. hellbeige, Ofl. fleckig rotbrauner Überzug, glattwandig.

    Mit niedrigem Standring und geknickter Wandung. Reste eines unlesbaren Stempels.

    Form Deru A 14/31[1136].

4. Teller, Inv. L 751.

    sog. Belgische Ware, H. 2,3 cm. Rand Dm. 16,6 cm.

    Sch. hellgrau, Ofl. glattwandig.

    Mit rudimentärem Standring und aufgewölbtem Boden. Bodeninnenstempel

    VOCARA F (Vocara) umgeben von zwei mit dem ‚federnden Blättchen‘

    gezeichneten Kreisen. Hängelippe[1137].

    Form Deru A 31[1138].

5. Teller, Inv. L 752.

    sog. Belgische Ware, H. 3,8 cm. Rand Dm. 17,1 cm.

    Sch. hellgrau, Ofl. mittelgrau, glattwandig.

    Mit Standring, aufgewölbtem Boden und gebogener Wandung. In der Bodenmitte

    eckiger Stempel ATII (wohl Attius), umgeben von einer mit dem

    ‚federnden Blättchen‘ gefüllten Kreiszone[1139].

    Form Deru A 43[1140].

6. Topf, Inv. L 753.

    H. 10,7 cm.

    Sch. hellgrau, Ofl. rauhwandig, mittelgrau.

    Mit abgesetztem Hals und umgelegtem Rand. Am Hals zwei Rillen[1141].

    Form Hofheim 87 B.

7. Becher, Inv. L 754.

    H. 9 cm. Rand Dm. 7 cm.

    Sch. vergilbtweiß, Ofl. ohne Überzug, sekundäre Brandflecken.

     Kugeliger Gefäßkörper mit abgesetzter Standfläche und Schrägrand[1142].

    Form Hofheim 25.

8. Bildlampe, Inv. L 755.

    H. 9,8 cm. Dm. 7,2 cm. H. 2,7 cm. Standplatte Dm. 3,5 cm.

    Sch. vergilbtweiß, Ofl. fleckig schwarzbrauner Überzug.

    Henkellos, mit gerundeter Volutenschnauze. Im Spiegel Symplegma: eine Frau kniet

    mit dem linken Bein auf einem Lectus. Hinter ihr ein kniender Mann, der mit der

    rechten Hand ihr rechtes Bein hochhebt.

    Unter der Szene Ölloch, kleines Luftloch am Schnauzenansatz.

    Sehr flaue Ausformung.

    Form Loeschcke IV mit Schulter 5[1143].

9. Topf, Inv. L 756 a, als Urne verwendet. Deckel verloren.

    H. 22,2 cm. Rand Dm. 16,5 cm.

    Sch. hellgrau, Ofl. rauhwandig, mittelgrau.

    Mit abgesetztem Hals und umgelegtem Rand. Im Boden ein Schlitz (‚Seelenloch‘?)[1144].

    Form Hofheim 87 A.

10. „Eine Perle“ zu Inv. L 756 b; verloren.

11. Becher, Inv. L 756 c.

     H. 8,3 cm. Rand Dm. 6,5 cm.

     Sch. hellgrau, Ofl. rauhwandig, mittelgrau.

     Mit gerilltem zylindrischen Rand[1145].

     Form Hofheim 85.

12. Henkelkrug, Inv. L 756 d.

      H. 19,5 cm.

      Sch. vergilbtweiß, Ofl. ohne Überzug, glattwandig.

      Bauchiger Gefäßkörper auf wulstig abgesetzter, leicht aufgewölbter und

      einfach gerillter Standfläche. Glatter Dreiecksrand.

      Bandhenkel mit zwei Längsfurchen.

      Form Hofheim 50.

13. „Eine kleine schwarze Thon-Urne“ (Topf), ZugInv. 5091; verloren.

14. „Eine kleine rote Schale“, ZugInv. 5092; verloren.

15. „Einige Metalltheile“, ZugInv. 5094; verloren.

Dat.: ca. 40–70 n. Chr.

Lit.: Hagen 1906, 392 Taf. 22 Abb. 17.

Taf. 10. Ausstattung von Grab 2. M. 1:2. Stempel M 1:1.
Taf. 11. Ausstattung von Grab 2. M. 1:2.
Abb. 379. Bildlampe, Grab 2,8.