Grab 8 (Fund 1897-082)  

Luxemburger Straße SO-Seite

Brandgrab

Nach den Fundlisten von F. Gerlach und den Angaben im ZugInv. 4518–4534 des Museums wurde am 3. August 1897 ein zylindrischer Kalksteinbehälter mit Deckel (3) gefunden, darin befand sich die Glasurne (1) mit „Knochen“. Der Deckel der Glasurne war umgekehrt aufgesetzt. Nach J. Hagen enthielt die Urne „Asche“, auf der die Münze (9) lag. Die Fundlage der übrigen Beigaben ist nicht überliefert. – Es ist anzunehmen, dass der Steinbehälter die Funktion hatte, die Glasurne zu schützen[1168]. Er bot neben dem eingesetzten Glasgefäß kaum ausreichend Platz für die Keramik, die daher wohl außerhalb niedergelegt war. Die Metallfragmente eines Spiegels (10) sprechen für eine weibliche Bestattung.

Gesamtzahl der Glasgefäße: zwei

1. Topf mit gefaltetem Standring und Deckel, Inv. L 347: Form 25 und Form 26

    (Kat. 89, Kat. 90).

2. „Glasscherben“, zu Inv. L 351; verloren.

    Glasfarbe und Form unbekannt.

3. Zylindrischer Behälter mit Rundscheibendeckel, Inv. L 346; verloren.

    H. 31 cm. Dm. 32 cm.

    Kalkstein.

4.–5. zwei Becher, Inv. L 350 bzw. ZugInv. 4523; verloren.

         H. 4,4 cm. Rand Dm. 3,7 cm.

         Sch. weiß, Ofl. schwarzgrauer, fleckiger Überzug.

         Bauchiger Gefäßkörper mit Schrägrand.

         Herstellungsort wohl Köln[1169].

         Form etwa Hofheim 26 A.

6. Becher, Inv. L 352.

    H. 12,7 cm. Rand Dm. 10 cm.

    Sch. weiß, Ofl. grauer Überzug.

    Bauchiger Gefäßkörper auf wulstig abgesetzter, gerillter Standfläche und mit

    Schrägrand. Im oberen Teil der Wandung aufgelegte Schuppen.

    Herstellungsort wohl Köln[1170].

    Form Hofheim 26 B b.

7. Firmalampe, Inv. L 349; z. Zt. nicht auffindbar.

    L. 10,1 cm. H. 5 cm.

    Sch. rötlich-weiß, Ofl. brauner Überzug (nach Gollub).

    Mit geschlossenem, engen Kanal und im Model ausgeformtem, gelochten Henkel.

    Großes Einfülloch im Spiegel.

    Form Loeschcke IX B[1171].

8. TS-Teller, südgallisch, Inv. L 348.

    H. 3,8 cm. Rand Dm. 16,6 cm.

    Auf Standring, mit gewölbtem Boden, geknickter Wandung und Rundstablippe.

    Bodeninnenstempel CRISPI.MA (Crispus)[1172].

    Herstellungsort La Graufesenque.

    Form Drag. 18/31.

9. As, Nero, Rom, 63/68 n. Chr., Inv. L 353; verloren[1173].

    RIC 329/330; FMRD VI 1009, 4 Nr. 20.

10. „Metallstückchen (Spiegel), Nägel, Eisenteil etc.“, Inv. L 351; verloren.

Dat.: Letztes Drittel des 1. Jahrhunderts; nach 63/68 n. Chr.

Lit.: Hagen 1906, 400 Taf. 23 Abb. 26. – Gollub 1960/61, 56–58, Abb. 3,1–6.

Taf. 21. Ausstattung von Grab 8. M. 1:2. Stempel M. 1:1.