Form 23
Topf mit Standring  

Vgl. Form Isings 94; Trier 37; AR 104.2

Kat. 87 Topf, Inv. 67,1021

Grab 19

H. 8,4 cm. Rand Dm. 6 cm.

Glas honiggelb, Schlieren. Freigeblasen.

Kugeliger Gefäßkörper mit aufgelegtem Standring. Boden leicht eingestochen; Heftnarbe. Rand schräg nach außen gebogen und verrundet. Auf der Schulter eine aus der Wandung geformte Falte. In der unteren Gefäßhälfte eine nicht umlaufende horizontale Rippe, wohl aus der Wandung gekniffen.

Lit.: unpubliziert.

Abb. 145. Form 23. Kat. 87. Inv. 67,1021.
Abb. 145. Form 23. Kat. 87. Inv. 67,1021. M. 1:2.

Grabtypus und Fundlage: Das Gefäß stammt aus einem Brandgrab und stand in der Glasschüssel Kat. 84. Das Geschlecht des Bestatteten ist unbestimmt.

Form und Technik: Das Gefäß ist eine Variante des Topfs Form Isings 94. Das Fundstück kennzeichnet eine Falte auf der Schulter. Ein vergleichbarer Topf findet sich in Trier, der ebenfalls aus honiggelbem Glas geblasen wurde[576].

Verwendung und Gefäßkombination: Das Gefäß ist im Anschluß an C. Isings Form 94 wahrscheinlich als Salbtopf zu deuten. Form 23 wurde zusammen mit einer Schüssel Form 20 und drei Krügen Form 51 gefunden, s. Taf. 36.

Datierung: Die Niederlegung von Kat. 87 läßt sich durch die keramischen Grabbeigaben im ersten Viertel des 2. Jahrhunderts ansetzen. Das Vergleichsstück ohne Fundzusammenhang in Trier dürfte daher wohl auch aus dieser Zeit stammen und nicht aus dem 1. Jahrhundert, wie noch K. Goethert-Polaschek vermutet hatte. Ein in Lüttich gefundenes Exemplar aus schwarz wirkendem Glas wurde Ende des 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr. datiert[577].